Impfungen
Hund
Durch Schutzimpfungen können Sie Ihren Hund einfach und sicher vor Krankheiten schützen, die sonst schwer zu behandeln sind oder gar tödlich enden. Die wichtigsten Impfungen sind die gegen Staupe, Hepatitis, Leptospirose, Parvovirose und Tollwut. Zwingerhusten, Borreliose und das canine Herpesvirus sind weitere Erkrankungen, gegen die eine Impfung oft sinnvoll ist. Über viele Jahre wurden Impfungen beim Hund in jährlichen Abständen durchgeführt, und eine frische Auffrischungsimpfung praktisch aller Komponenten war die Voraussetzung für die Teilnahme an Ausstellungen. Hier hat in den letzten Jahren ein Umdenken eingesetzt, und es wird die Impfung des Hundes nach Bedarf, "nach Maß", gefordert und durchgeführt. Diese neue Philosophie ist in den Impfleitlinien für Kleintiere ausgeführt, die von der Ständigen Impfkommission Veterinär (StIKoVet) erarbeitet worden ist. Hier möchten wir Ihnen die aktuellen Gesetze und wissenschaftliche Erkenntnisse kurz vorstellen. Manche der Krankheiten, gegen die geimpft wird, sind sehr selten in unserer Region geworden. Dies ist ein Erfolg der flächendeckenden Impfung. Jedoch treten auch bei uns immer wieder Fälle von Staupe und Parvovirose auf. Dies ist oft der Fall, wenn in zu großen Abständen oder gar nicht mehr geimpft wird. In Finnland erkrankten beispielsweise über 5000 Hunde an Staupe, da dort nach Aufheben der offiziellen Impfempfehlung kein Impfschutz mehr in der Tierpopulation bestand. Auch die zunehmende Globalisierung (Auslandsreisen) erhöht genauso wie beim Menschen (z.B. Tuberkulose) auch beim Hund die Gefahr von Infektionskrankheiten, die eigentlich als (fast) ausgerottet galten.Zurzeit wird diskutiert, ob wirklich immer jährlich geimpft werden muss. Diese Frage kann nicht pauschal für alle Impfungen geklärt werden. Die Impfungen gegen Erkrankungen, die durch Bakterien verursacht werden, müssen jährlich geimpft werden, da hier kein längerer Impfschutz aufgebaut werden kann. Hierzu zählen die Leptospirose und die Borreliose. Einen längerern Impfschutz kann mit den Impfstoffen gegen Parvovirose und Tollwut erzielt werden. Folgerichtig erlaubt eine Änderung in der Tollwut-Verordnung seit kurzem für bestimmte Präparate jetzt ein Impfintervall für Tollwut von bis zu drei Jahren. Es bedarf dann aber einer Grundimmunisierung, das heißt der Hund wird am Anfang zweimal im Abstand von 4 Wochen gegen Tollwut geimpft. Aus dem längeren Intervall ergibt sich allerdings für Hunde, die ins Ausland mitgenommen werden wollen, eventuell ein Problem aufgrund der Einreisebestimmungen, die für jedes Land auch in Europa unterschiedlich ausfallen. Aus diesen Gründen kann von wissenschaftlicher Seite kein allgemeingültiges Impfprogramm herausgegeben werden, da es auch von individuellen Gegebenheiten abhängt (Urlaubsreisen, Zuchthündinnen, Kontakt mit fremden Hunden, Jagdhunde, ...). Deshalb werden Sie häufig auf unterschiedliche Empfehlungen stoßen. Anerkannte und dem gegenwärtigen Erkenntnisstand entsprechende Impfempfehlung werden u.a. vom VDH* herausgegeben. Sie stellt eine gute Grundlage dar, die gegebenenfalls den individuellen Umständen angepasst werden kann. Grundimmunisierung
Folgendes Schema der Grundimmunisierung sollte für jeden Welpen verbindlich sein, da es ein Maximum an Wirksamkeit verspricht:
8. Lebenswoche: Staupe, HCC, Parvovirose, Leptospirose
12. Lebenswoche: Staupe, HCC, Parvovirose, Leptospirose, Tollwut
16. Lebenswoche: Staupe, HCC, Parvovirose, Leptospirose, Tollwut
15. Lebensmonat: 1 Wiederholungsimpfung (mit Tollwut empfohlen)
(Gegen Parvovirose kann bei besonderer Gefährdung des Wurfes eine Impfungen schon in der 6. Lebenswoche sinnvoll sein. Gegen diese übertragbaren Infektionskrankheiten sollte nach Einschätzung des Gefährdungsgrades fakultativ geimpft werden: Zwingerhusten, Borreliose, Herpes )
Wiederholungsimpfungen
Tollwut: die in der 16. Lebenswoche empfohlene 2. Impfung geht über die gesetzlichen Anforderungen in Deutschland hinaus, ist jedoch immunologisch sinnvoll. Nach erfolgter Grundimmunisierung ab dem 2. Lebensjahr je nach Impfstoff und Reisegewohnheiten alle 1- 3 Jahre.
Staupe, HCC, Parvovirose: ab dem 2. Lebensjahr in 3-jährigem Abstand
Leptospirose, ggf. Borreliose: jährlich
Die Impfung tragender Hündinnen ist nicht anzuraten. Anstehende Wiederholungsimpfungen sollten rechtzeitig (14 Tage) vor der Hitze, die zur Bedeckung vorgesehen ist, erfolgen. Eine Ausnahme davon ist die Herpes-Schutzimpfung.
* Der Verband für das Deutsche Hundewesen (VDH) ist die führende Interessenvertretung aller Hundehalter in Deutschland, http://www.vdh.de/news-left/items/neue-impfleitlinie-fuer-hunde.html .